Die twinformatics entwickelt und betreibt zahlreiche Anwendungen für die Wiener Städtische Versicherung, DONAU Versicherung und VIG. Darunter befinden sich Anwendungen, mit denen Versicherungsmitarbeiter:innen im Innen- und Außendienst täglich arbeiten, Kundenportale und mobile Apps. Zusätzlich gibt es eine Plattform für die Anbindung von Makler:innen. Diese Anwendungen ermöglichen das operative Versicherungsgeschäft von der Antragstellung bzw. dem Abschluss bis hin zur Schadensabwicklung.
Kubernetes ist eine Open-Source-Plattform zur Orchestrierung von Containeranwendungen. Es automatisiert Bereitstellungs-, Skalierungs- und Verwaltungsprozesse von Anwendungscontainern über verschiedene Umgebungen hinweg. Es basiert auf der langjährigen Erfahrung von Google mit großen Produktions-Workloads und zahlreichen Beiträgen aus der Community.
Von der Virtuellen Maschine in die Cloud
Kubernetes ist ein integraler Baustein, der uns in den letzten Jahren bei der Modernisierung unserer Systeme unterstützt hat. Monolithische Anwendungen, ausgeführt auf VMs, wurden im Rahmen eines konzernübergreifenden Projektes in eine Microservice-Architektur in der Cloud übergeführt. Hier ist ein Riesenvorteil, dass Ressourcen automatisch skaliert werden. Erhöht sich die Last, werden automatisch zusätzliche Maschinen zugeschaltet. Sinkt die Last, fallen sie weg.
Ein typisches Szenario an einem Mittwoch sieht folgendermaßen aus:
Auf dem Bild ist die typische Lastverteilung in der VIG-Unternehmensgruppe Österreich über einen normalen Arbeitstag ersichtlich. Klassische on-premise-Systeme würden die gesamte Zeit über mit derselben Leistung laufen. In der Cloud werden je nach Bedarf VMs zu- oder abgeschaltet. Eine Verzögerung ist für den User am Endgerät nicht zu bemerken.
Die Vorteile aus betriebswirtschaftlicher Sicht sind klar. Denn in der Cloud wird nur bezahlt, was wir wirklich brauchen. Nach den Umstiegsinvestitionen ist daher ein Preisvorteil zu verzeichnen. Die Serverstruktur von Google garantiert außerdem einen stabilen Betrieb.
Entlastung für Entwickler:innen
Auf der Entwickler:innenseite ermöglicht der Umstieg in die Cloudumgebung einen Modern Software Development Lifecycle mit Zero Downtime und automatisiertes Deployment via GitOps Mechanismen. Kubernetes als Bestandteil dieser Strategie bietet Funktionen wie Lastenausgleich, automatische Skalierung, Self-Healing, Rollouts und Rollbacks von Anwendungen sowie eine flexible Konfiguration für komplexe Anwendungsarchitekturen. Und von einer Aufgabe entbindet diese CI/CD-Konfiguration (Continuous Integration/Continuous Delivery ) unsere Developer:innen ganz: Die lückenlose, auditsichere Dokumentation erfolgt automatisch durch Infrastructure as a Code. Dadurch wird die Belastung für unsere Devs reduziert – Erleichterung durch Automatisierung.
Dranbleiben ist der Schlüssel!
Wie alle aktiven Open Source-Projekte entwickelt sich auch Kubernetes sehr schnell weiter. Deshalb betreiben wir aktive Marktbeobachtung und Vernetzung. Die beste Gelegenheit dazu bietet die jährliche Kubecon Europe, bei der wir mit Gerhard Keplinger, Tzvetan Moskov und Rene Mühlwisch mit insgesamt drei Kollegen vor Ort vertreten waren.
Auf der Kubecon ist das ganze Kubernetes-Ökosystem an einem Ort vertreten. Wir konnten sehr viele Dinge erleben, die wir noch nicht auf dem Radar hatten. Und natürlich haben wir auch jede Menge Lösungen für Probleme mitgenommen, die wahrscheinlich alle in der Branche haben. Besonders aufgefallen ist mir, dass viel an Platform Maturity gearbeitet wird. Das heißt, den Reifegrad zu erhöhen und von der Betriebssicht hin zum Produkt zu kommen.
René Mühlwitsch
Und was bringt die Zukunft? WebAssembly muss man im Auge behalten, sind sich die Kollegen einig. Viele Hersteller:innen beschäftigen sich momentan intensiv mit dieser Technologie, durch die unter anderem auch komplexe Apps in einen Browser laufen können. KI ist ohnehin in aller Munde und wird intensiv bearbeitet und auch Themen wie Open Telemetry und Service Mesh – also die interne Kommunikation von Services innerhalb von Apps – sind wichtige Zukunftsthemen.
Mit 12.000 Teilnehmer:innen war die Kubecon 2024 die bisher größte ihrer Art. Vertreten waren alle Anbieter:innen aus dem Umfeld dieser Technologie.
Kubecon zum Nach-Schauen
Kubernetes ist ein Open Source Projekt. Ganz in diesem Sinne stehen die Expert:innen-Sessions und Unterlagen allen Interessierten zur Verfügung. Das Programm ist hier zu finden: https://kccnceu2024.sched.com/ und die Videos hier: https://www.youtube.com/@cncf/videos